Meinen Kindern hatte ich eine Sprung von einem Hochhaus geschenkt und als sie mich fragten, warum ich nicht auch springe, hätte ich zwar antworten können: „Weil ich schon so alt bin.“ Gleichzeitig wollte ich nicht akzeptieren, innerlich alt geworden zu sein. Und da stand ich dann, 150 Meter über Berlin, beste Aussicht in den Tod. Springen, schreien, denken, Bilder, Geschichten liefen in mir ab und die Zeit kam mir so lang vor. Das Video zeigte, es waren nicht viel mehr als 2-3 Sekunden Fall und alle meine Wahrnehmungen hatten darin Platz gehabt und gleichzeitig haben sie genügt, um Ängste loszulassen und mein Leben in Frage zu stellen. Ich schreibe den Text im Flieger nochmal zurückkommend aus den USA nach Old Europe, bin im Leben in ein neues Abenteuer gesprungen, wunderbaren Menschen begegnet, hatte den ersten Auftritt im Fernsehen, habe Entscheidungen getroffen, losgelassen, zugelassen. Auch dabei war das Gefühl von Zeit 100...